Roadtrippin' auf der Nordinsel

Ich bin wieder hier in meinem Revier. Ein paar Freunde haben sich meiner angenommen und ich Obdachlose verbringe die letzten Naechte in einer WG auf der Couch.
Die letzten drei Wochen war ich also auf der Nordinsel unterwegs. Klein Marita zum ersten Mal alleine am Rumreisen. Sehr gute Erfahrung!
Aus Tonga hatte ich ein paar Adressen mitgenommen, sodass ich zwischendrin immer ein paar Tage bei lieben Leuten bleiben konnte.
Meine grobe Route: Von Wellington den State Highway 1 hoch nach Taupo, dann Rotorua, Tauranga, oben den kleinen Zipfel ueber Coromandel abgefahren, dann hoch ueber Auckland, Warkworth, Whangarei bis an die Spitze zum Cape Reinga. Zurueck ueber Te Puke (das hat nichts mit Kotzen zu tun! Man spricht es Ti Puki aus ;)) und dann die Westkueste.
3.856 Kilometer Auto bin ich gefahren. Man, zwischendrin hatte ich aber auch einfach die groesste Lust auf Fahrerwechsel. Leider war ich alleine...
Hm, also erlebt hab ich wahnsinnig viel. Vielleicht sprech ich einfach mal ueber die Highlights. Erstes Highlight: Taupo war nach Wellington meine erste Haltestelle.
Nach ein paar Stunden Fahrt hatte ich die Schnauze einfach voll vom Autofahren. Fand zwar gleich einen Backpackers, wollte aber ein bisschen Geld sparen und die Nacht im Auto verbringen. Doch alles kam anders... Ich spazierte durch Taupo, auf der Suche nach einem schoenen Cafe. Was ich fand war eine von aussen sehr nett aussehende Kneipe. Sicher waere ich nicht dort reingestiefelt, haette ich gesehen, dass darin ausser dem Wirt nur ein einziger Mensch sass. Aber ich hatte die Tuer schon aufgemacht und der Mann am Tresen laechelte mir nett zu, also wurde ans Abhauen kein Gedanke mehr verschwendet und ich setzte mich zu dem Mann. Er fing auch gleich an zu erzaehlen. So, und was jetzt kommt klingt alles sehr erfunden, aber es ist nun mal die Wahrheit und wenn ich an diese Begebenheit denke, kommt es mir selbst wie ein Traum vor und ich muss einfach nur lachen. Dieser Typ war ein Hollywood-Stuntman aus California, der bereits fuer alle drei Lord of the Rings Filme, sowie King Kong und viele andere Hollywood-Produktionen im Einsatz und daher Multimillionaer war. Als ich dort ankam, hatte er sicher schon 5 Jack Daniels intus. Aber wir hatten ein super Gespraech und ich war doch etwas froh, jemandem zum Quatschen zu haben. Ich mach's kurz: Wir endeten in einem italienischen Restaurant, vor uns der beste Champagner, er fragte mich, wo ich bleiben wuerde, ich sagte im Auto, er protestierte heftig, stiefelte in den Backpackers nebenan und bezahlte mir ein Doppelzimmer mit eigenem Badezimmer. Den Key-Deposit von 20 Dollar durfte ich am naechsten Tag abholen und behalten und ich hatte noch ein gutes Stueck Pizza uebrig, sodass fuer mein Lunch auch schon gesorgt war. Eine sehr aussergewoehnliche Begegnung, wuerde ich mal sagen. Sehr interessant, sowas mal zu erleben.
Zweites Highlight: Leute besuchen. Es war einfach so schoen, nach ein paar Tagen der Stille und Reisen mit meiner selbst, mal bei ein paar netten Menschen abzusteigen und ihr Leben und ihre Lieblingsplaetze kennen zu lernen.
Drittes Highlight: Leute irgendwo kennen lernen und ein Bett fuer eine Nacht bekommen. :) Das ist mir in Wellington passiert, wo ich eine Frau in der Kirche kennen gelernt hab, die mir ein Bett bei ihr zu Hause gegeben hat und in Waitomo, wo ich eine 5-Stunden-Super-Black-Water-Rafting-Tour mit Abseilen, durch sau enge Tunnel kriechen, Gluehwuermchen betrachten und Wasserfallklettern erlebt habe. Wir waren nur zwei Maedels und unser Guide war sau witzig und nett und bot mir hinterher ein Bett in seiner WG an (inklusive Dinner).

Ich habe viele Leute sagen hoeren, dass die Suedinsel viel schoener sei als die Nordinsel. Dem kann ich nicht zustimmen. Die beiden Inseln sind eben sehr unterschiedlich. Ich hatte jedenfalls eine super gute, ganz besondere Zeit auf der Nordinsel, mit meistens sehr schoenem Wetter und netten Begegnungen.

Hier ein paar Impressionen:

Roadtrippin' North Island, 18.08.-09.09.2007